Den Start in die 2. Halbzeit verschlafen, aber dann sich stark gefangen: Der HC Motor Zaporizhzhia hat den ersten Sieg auf internationaler Bühne eingefahren. Mit 30:24 (13:8) siegten die Ukrainer gegen Aguas Santas Milaneza aus Portugal. Garanten für den Heimsieg waren ein überragender Ihor Turchenko und ein starker Gennadii Komok im Tor.
Zum Ende des Jahres scheint sich die neuformierte Mannschaft vom HC Motor Zaporizhzhia allmählich zu finden. Im letzten Heimspiel des Jahres 2022 zeigten die Ukrainer fünf schwache Minuten nach der Halbzeitpause und fingen sich rechtzeitig wieder. Am späten Abend dann noch das Ergebnis aus dem anderen Spiel: Irun und Eurofarm Pelister trennten sich 29:29.
Zwei Punkte hinter Platz vier
Das hat in der Gruppe D der European League, in der der vierte Platz zu den Playoffs berechtigt, folgende Auswirkungen nach dem sechsten von zehn Spielen: Bidasoa Irun rangiert auf Platz drei mit sieben Punkten, gefolgt von Eurofarm Pelister auf vier mit fünf Punkten und Motor auf fünf mit drei Punkten. Die Spanier kommen noch nach Düsseldorf, während es gegen Pelister eine Auswärtsaufgabe für Motor gibt.
Im Angriff ging sofort Topscorer Ihor Turchenko voran und hinten vernagelte Gennadii Komok seinen Kasten. Allein in der ersten Hälfte traf Turchenko sechs Mal ins Tor der Portugiesen. Gleichzeitig hatten die Gäste enorme Probleme im Angriff und gerieten früh mit 3:8 in Rückstand. Motor wirkte hinten kompakter und offensiv geduldig auf die Lösung wartend.
Mit der Schlusssirene zur Pause stellte Aguas Santas die Anzeigetafel auf 13:8. Eine vermeintlich komfortable Pausenführung. Allerdings brachten eine Zeitstrafe und drei technische Fehler die Gäste schnell wieder zurück und nach 36 Minuten stand es plötzlich 14:14-Unentschieden. Die Emotionen kochten hoch.
Unruhe hilft Motor zurück ins Spiel
Erst nahm Motor-Coach Gintaras Savukynas eine Auszeit, betätigte den Buzzer aber zu spät, denn seine Mannschaft hatte den Ball schon wieder hergegeben. Kurze Zeit später erwischte Bozo Andjelic Aguas-Keeper Coutinho Ribeiro mit einem Wurf im Gesicht. Nach der neuen Regelauslegung eine Zeitstrafe, die er auch bekam. Wahrhaben wollte er sie nicht, weil er im Wurf noch einen Stoß in die Schulter bekam.
Spätestens jetzt waren alle auf Betriebstemperatur. Wohl auch deswegen nahm der portugiesische Coach eine Auszeit um die Gemüter zu beruhigen. Eigentlich war sein Team gerade gut im Rhythmus, der vom Timeout gänzlich unterbrochen wurde. Motor drehte danach wieder auf und schnell stand es nach einem 6:2-Lauf 20:16 für die Gastgeber.
Maßgeblich beteiligt daran war erneut Ihor Turchenko mit vier Treffern in Folge. Der 22-jährige Ukrainer erwischte einen absoluten Sahnetag und brachte sich und seine Teamkollegen auf die Siegerstraße. Mit dem Lauf war das Selbstvertrauen bei Motor zurück und die fast schon obligatorische Schwächephase überwunden.
Noch zwei Auswärtsspiele 2022
Was fürs Auge wurde den Zuschauern dann auch noch geboten: Iurii Kubatko sprang in der 51. Minute von Linksaußen parallel zur Torauslinie ab und hob den Ball aus unmöglichem Winkel über Ribeiro hinweg ins Tor zum 24:19. Als wäre das nicht genug, wiederholte er das Kunststück beim 27:22 gleich nochmal und sorgte damit für die Vorentscheidung drei Minuten vor dem Ende.
Bevor es in die WM-Pause geht stehen für die Ukrainer noch zwei Auswärtsaufgaben in Großwallstadt und in Coburg auf dem Plan. Das nächste Heimspiel im Düsseldorfer CASTELLO gibt es erst am 10. Februar gegen den VfL Lübeck-Schwartau.
Die Statistik:
HC Motor Zaporizhzhia – Aguas Santas Milaneza 30:24 (13:8)
Motor: Chudinov, Komok – Kubatko (3), Blyzniuk (5), Denysov (1), Turchenko (10/2), Molina, Kravchenko, Tomashevskyi, Horovyi (1), Onufriienko, Horiha (6), O. Kasai (1), Andjelic (2), Truchanovicius (1), Tiutiunnyk; Trainer: Gintaras Savukynas.
Aguas Santas: Coutinho Ribeiro, Carvalho Magalhaes – Lopes (1), Vilhena, Calado Raposo (1/1), Morais (1), Martins, Marinho (4), de Vasconecelos (2), Reis dos Santos (1), Fontes, Brochado, Vinhas da Silva (3), Costa da Cruz, Baptista (7), Aires Moreira (5); Trainer: Ricardo da Silva Moreira
SR: Panayides/Andreou (Zypern) – Z: – 100. – Zeitstrafen 16:10 in Minuten – Siebenmeter: 2/2:1/6.
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