Sie waren kaum mehr einzufangen nach dem Schlusspfiff, die Spieler des HC Motor Zaporizhzhia. Selbst Manager Dmitry Karpuschenko sprang ungewöhnlicherweise mitten in der Jubeltraube umher. Mit einem 27:25 (15:13)-Auswärtssieg bei HC Eurofarm Pelister sprangen die Ukrainer am letzten Spieltag noch in die Playoffs der European League. Der kommende Gegner kommt aus Kroatien.
Fünf Spiele lang stand Motor mit null Punkten am Tabellenende der Gruppe D in der European League. Dann holte das Team gegen Aguas Santas drei Punkte aus zwei Spielen und die Aufholjagd begann. Sie fand ihren Gipfel gestern Abend im nordmazedonischen Bitola mit dem Sprung auf Platz vier und das Erreichen der Playoffs.
Schon der Start in die Partie verlief verheißungsvoll. Mit 3:0 brachte Oleksandr Kasai das Team in Weiß schnell in Führung. Anschließend fanden aber auch die Gastgeber dann in die Partie und erholten sich vom schnellen Rückstand. Nach zwei technischen Fehlern von Motor glich Pelister erst zum 7:7 aus und ging kurze Zeit später erstmals selbst in Führung.
Acht Minuten lang gelang den Ukrainern kein eigener Treffer. Erst nach einem Timeout beendete Illia Blyzniuk die Durststrecke. Ab da waren die Gäste wieder drin im Spiel. Einer, der im Hinspiel noch mit 14 Toren überragte, war im Rückspiel völlig abgemeldet: Pelisters Rückraumschütze Sebastian Henneberg. Er blieb am Dienstagabend ohne jeglichen Treffer, weil die Abwehr Motors ihn kaltstellte.
Die 2850 Zuschauer im Buro Curlevski erlebten im zweiten Spielabschnitt ein Auf und Ab. Motor setzte sich mit 18:14 vom Kontrahenten ab (34.) und erwischte so wieder einen starken Start aus der Kabine. Die Antwort der Gastgeber ließ wiederum nicht lange auf sich warten und plötzlich stand es beim 19:19 wieder unentschieden.
In vielen Situationen war den beiden Teams die Nervosität und die Bedeutung der Partie deutlich anzumerken. Motor verhalf nur ein Sieg zum Weiterkommen, Pelister hätte ein Unentschieden gereicht. Den Schwung aus der Aufholjagd nahmen die Nordmazedonier allerdings nicht mit, im Gegenteil: Anschließend blieben sie selbst sechs Minuten lang ohne eigenen Treffer.
Motor ging dank Dmytro Horiha mit 22:19 wieder voran. Es sollte der Rückstand werden, den die Gastgeber nicht noch mal egalisierten. Mario Tankoski traf für Pelister drei Mal in Folge, kam aber nur zum 24:25-Anschluss. Und dann war da noch Gennadij Komok im Tor der Ukrainer, der mit zwei seiner 13 Paraden zwei Minuten vor Schluss die Weichen stellte.
Den Ukrainern gelang von der 55. Minute bis zum Schlusspfiff nur noch ein Treffer – und das war der von Kapitän Zakhar Denysov sechs Sekunden vor dem Abpfiff, der den Endstand erbrachte. Der Jubel kannte keine Grenzen bei den Männern in Weiß. Groß war der Druck, den sie sich vor dem Spiel selbst Auflasteten, mit der Erwartung, ihren Landsleuten in der Ukraine ein Signal zu senden.
Das Signal, die Ukraine weiter auf europäischer Bühne zu vertreten. Und das wird das Team in den Playoffs gegen den kroatischen Vertreter RK Nexe. Die Kroaten gewannen durch einen Sieg gegen Sporting Lissabon die Gruppe und werden am 21. März zuerst nach Düsseldorf anreisen. Eine Woche später ist Motor dann im Rückspiel in Nasice, westlich von Osijek gelegen, gefordert.
Die Statistik:
HC Eurofarm Pelister – HC Motor Zaporizhzhia 25:27 (13:15)
Eurofarm Pelister: Lesjak, Kizikj – Kuzmanovski, Kisum (3), Radovic (1), Tankoski (9), Hosni (3), Kosteski (3), Davyes, Kukoski, Velkovski, Atanasievikj (1), Vasilev (4), Soussi (1/1), Peshevski, Henneberg; Trainer: Lars Walther
Motor: Chudinov, Komok – Kubatko, Blyzniuk (2), Denysov (3), Osadchyi (1), Turchenko (7), Molina, Kravchenko, Tomashevskyi, Horovyi (2), Onufriienko, Horiha (5), O. Kasai (4), Tiutiunnyk (3); Trainer: Gintaras Savukynas.
SR: Jovic/Arnautovic (Bosnien-Herzegowina) – Z: – 2850. – Zeitstrafen 2:4 in Minuten – Siebenmeter: 1/2:0/1.
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