Die Handballer des HC Motor haben im ersten Heimspiel im CASTELLO den ersten Sieg gelandet. Beeindruckender vor dem Hintergrund, dass die Heimatstadt Zaporozhye in der Nacht zuvor mit 16 Raketenangriffen attackiert wurde. Gegen den HC Empor Rostock gewannen die Ukrainer dank einer starken Schlussviertelstunde und einem wahren hin und her mit 27:24 (12:13).
Da ist er endlich, der erste Sieg für den HC Motor Zaporozhye in der 2. Handball-Bundesliga. Mit sehr geduldigem Angriffsspiel zogen die Gastgeber ihrem Gegner zu Beginn den Zahn und setzten sich mit 7:4 in Führung. Rostock antwortete mit drei Treffern in Folge und glich schnell wieder aus. Nach 25 Minuten kam es bei einem Kampf um den Ball zu einem Zusammenprall.
Motor-Abwehrchef Carlos Molina erwischte im Sprung Marc Pechstein vom HC Empor Rostock mit der Hand unabsichtlich im Gesicht. Die beiden Schiedsrichter Eelco Schmitz und Robin Schmitz entschieden sich nach Rücksprache auf eine Rote Karte gegen Molina. So war Motor-Trainer Gintaras Savukynas gezwungen, seine Abwehrreihe anzupassen.
Sieben Minuten ohne Treffer
Seine Mannschaft ließ sich davon aber nicht verunsichern und zeigte in der ersten Halbzeit deutlich weniger technische Fehler. Die Gäste aus Rostock spielten regelmäßig im Angriff mit dem siebten Feldspieler und handelten sich so immer wieder Gegentreffer ins leere Tor ein. Wieder hatten die Norddeutschen eine Antwort parat und es ging mit einem 12:13 in die Pause.
12:10 führte Motor zwei Minuten vor der Halbzeitpause. Mit dem Ergebnis konnten die Ukrainer eigentlich zufrieden sein – wenn dann nicht die folgenden zehn Minuten passiert wären. Während die Gastgeber alles liegen ließen, traf Rostock nach Belieben und auf einmal stand es nach 32 Minuten 12:16 und Motor fand sich in einem ganz anderen Spiel wieder.
Erst Dmytro Horiha löste die Blockade für die Ukrainer im eigenen Angriff. Nur wenige Minuten später handelte sich der Gastgeber eine doppelte Zeitstrafe ein und sah sich einer Unterzahl gegenüber, die sie aber gut überstanden. Wiederum Horiha war es dann, der auf 16:18 verkürzte. Also über mangelnde Unterhaltung konnten sich die 317 Zuschauer im CASTELLO keineswegs beschweren.
Starke Schlussviertelstunde
Das Hauptproblem in der bisherigen Saison waren die technischen Fehler beim Team von Trainer Gintaras Savukynas. Und genau diese schlichen sich anschließend erneut ins Spiel der Ukrainer ein, weshalb es wiederum kurze Zeit später wieder 16:21 stand. Die Phase sinnbildlich für die zweite Spielhälfte, denn nach 47 Minuten stand es nur noch 19:21 und die Achterbahnfahrt ging weiter.
In der 52. Minute stellte Eduard Kravchenko die Anzeigetafel auf 22:22 und die Aufholjagd war perfekt. Rostock scheiterte immer wieder am überragend aufgelegten Keeper im ukrainischen Tor, Gennadiy Komok. Ein Doppelschlag von Blyzniuik und Osadchyi brachte das CASTELLO zum Jubeln, denn die Gastgeber führten vier Minuten vor Abpfiff mit 25:23.
Nach dem miserablen Start in die zweite Halbzeit war ein derartiger Spielverlauf nicht zwingend zu erwarten. Am Ende brachten die Ukrainer ihren ersten Saisonsieg ins Ziel: Zakhar Denysov setzte mit seinem 27:24 den Schlusspunkt des Duells gegen Rostock. Kommende Woche geht es für den HC Motor zum Bundesligaabsteiger HBW Balingen-Weilstetten. Das nächste Heimspiel findet erst am 23. Oktober gegen die Wölfe Würzburg im CASTELLO statt.
Die Statistik:
HC Motor Zaporozhye – HC Empor Rostock 27:24 (12:13)
Motor: Chudinov, Komok (16 Paraden) – Blyzniuk (2), Shcherbina, Denysov (3), Osadchyi (1), Turchenko (7/2), Molina, Kravchenko (6), Tomashevskyi, Onufriienko, Horiha (6), Kasai, Andjelic, Tiutiunnyk (2); Trainer: Gintaras Savukynas.
Rostock: Wetzel, Leon Mehler (12 Paraden) – Wilhelm (3), Sveinnsson, Steidtmann (5/5), Dennis Mehler, Völzke (4), Witte, Asmussen (1), Schmidt, Kohnagel (1), Demerza, Vignisson, Thümmler (1), Pechstein (6), Lössner (3)
SR: Schmitz/Schmitz (Mönchengladbach)– Z: – 317. – Zeitstrafen: 10:10 in Minuten – Siebenmeter: 2/8:5/5.
Besondere Vorkommnisse: Disqualifikation von Carlos Molina/25.
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