Traditonell wird in der deutschen Handball-Bundesliga an den Weihnachtsfeiertagen Ende Dezember gespielt. Deshalb machte sich der HC Motor Zaporizhizha am 1. Weihnachtsfeiertag auf den Weg nach Coburg. Vorher stand uns Topscorer Ihor Turchenko zur aktuellen Situation Rede und Antwort. Hier gehts zum Stream des Spiels.
Anders als in Deutschland wird Weihnachten in der Ukraine traditionell am 7. Januar gefeiert. Deshalb ist es für Ihor Turchenko und seine Mannschaftskollegen ein normaler Spieltag, wenn es am heutigen Montag um 16 Uhr in der HUK-Coburg arena gegen den HSC 2000 Coburg geht. In Oberfranken erwarten die Spieler zahlreiche Ukrainer zur Unterstützung.
Rückraumschütze Ihor Turchenko ist derzeit in aller Munde. Der 22-jährige Ukrainer ist mit 112 Toren der aktuell beste Torschütze der 2. Handball-Bundesliga, wenngleich seine Wurfquote mit 57 Prozent noch ausbaufähig ist. „Er ist ein toller und ehrlicher Mensch, der sich dem Handball und seinen eigenen sportlichen Fortschritten voll und ganz verschrieben hat“, beschreibt ihn Motor-Manager Dmitry Karpuschenko.
D.SPORTS: Hallo Ihor. Zunächst einmal: Wie geht es dir persönlich und wie siehst du dich momentan sportlich?
Turchenko: Hallo und erst mal Frohe Weihnachten. Ich fühle mich gut. Die erste Saisonhälfte war sehr schwierig für uns. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir die freie Zeit gut nutzen, uns erholen und besser in die zweite Saisonhälfte kommen, als uns das in der ersten Hälfte gelungen ist.
D.SPORTS: Nimm uns mal mit: Wie können wir uns einen Alltag im Hause Turchenko in Düsseldorf vorstellen? Hast du einen Lieblingsplatz in der Stadt für dich entdeckt?
Turchenko: So direkt habe ich keinen Lieblingsort. Ich finde die Innenstadt sehr schön. Wenn wir einen freien Tag haben, gehen meine Freundin und ich oft ins Zentrum spazieren, entspannen und vergessen mal den Handball für eine Weile. Unsere Freizeit in Düsseldorf ist aber überschaubar.
D.SPORTS: Wie verbringst du die Tage rein ins neue Jahr? Die aktuelle Situation ist nachvollziehbarerweise schwierig für euch. Feiert ihr dennoch?
Turchenko: Leider kann ich dieses Jahr das neue Jahr nicht zu Hause in der Ukraine feiern. Feiern ist in dieser Zeit schwer, aber wir bleiben in Düsseldorf und hoffen auf ein besseres Jahr 2023.
D.SPORTS: Du bist derzeit Torschützenkönig der 2. Handball-Bundesliga. Hast du damit gerechnet oder ist es für dich zu einem persönlichen Ziel geworden?
Turchenko: Ich habe natürlich nicht damit gerechnet, so gut in der Torschützenliste da zu stehen. Aber über allem steht für uns das Team. Wir wollen gemeinsam gewinnen, das ist das was zählt.
D.SPORTS: Was müsst ihr dafür in der Rückrunde besser machen?
Turchenko: In der Rückrunde muss ich persönlich meine Abwehr verbessern. Ich weiß und muss offen zugeben, dass das meine Schwachstelle ist. Aber ich arbeite daran. Und wir als Team müssen den Glauben an uns behalten, damit wir wieder erfolgreich sind und Spiele gewinnen.
D.SPORTS: Gib uns mal einen Tipp: Schafft es Motor in die Playoffs der European League? Bei vier ausstehenden Spielen liegt ihr derzeit zwei Punkte zurück.
Turchenko: Natürlich wollen wir raus aus der Gruppe in die Playoffs. Ich glaube fest daran, dass wir das schaffen werden, aber ich will nichts versprechen. Wir müssen einfach unseren Job erledigen und werden so unser Ziel erreichen.
D.SPORTS: Warum sollten die Menschen aus Düsseldorf und der Umgebung ins CASTELLO kommen und ein Spiel von Euch besuchen?
Turchenko: Wir warten im CASTELLO immer auf Leute aus Deutschland und natürlich besonders aus der Ukraine, damit sie uns unterstützen. Das CASTELLO ist riesig und ich würde mir wünschen, dass es mindestens einmal auf allen drei Seiten gefüllt wird und wir eine unvergessliche Atmosphäre erleben. Das würde uns beflügeln. Kommen Sie und unterstützen Sie uns!
D.SPORTS: Ihr spielt am zweiten Weihnachtsfeiertag in Coburg. Was habt ihr Euch für das letzte Spiel des Jahres vorgenommen?
Turchenko: Wir erwarten, dass wir in Coburg große Unterstützung von unseren ukrainischen Fans erhalten und möchten diese Halbsaison natürlich mit einem guten Ende, nämlich mit einem Sieg beenden.
More Stories
Phase der Entwicklung*Motor ohne Schlüsselspieler auf Erfolgssuche
„Uns fehlte die entscheidende Erfahrung“*Motor-Coach Savukynas im Interview
Verdiente Niederlage in Ludwigshafen für Motor*Donnerstag bereits das Osterspiel