Eine bittere zweite Halbzeit erlebte HC Motor Zaporizhzhia in der European League. Am 3. Spieltag des europäischen Wettbewerbs verloren die Ukrainer in Spanien bei CD Bidasoa Irun mit 26:22 (9:12). Nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit ging dem HC Motor im zweiten Spielabschnitt völlig der Faden verloren. Auch, weil der Toptorschütze früh Rot sah.
Schön ist definitiv anders als das, was die Zuschauer im Polideportivo Municipal in Irun am Dienstagabend zu sehen bekamen. Zwischen Bidasoa Irun und Motor Zaporizhzhia war viel Krampf Bestandteil des Duells. Insbesondere die Gastgeber leisteten sich Fehler um Fehler, während der Gegner am starken Keeper Medhi Harbaoui scheiterte.
Motor spielte sich Chance um Chance heraus, lag ab dem 2:3 durch Ihor Turchenko gefühlte Ewigkeiten nicht mehr in Rückstand. Zwar führten die Ukrainer in einer torarmen Partie nach 20 Minuten mit 5:8, hätten das Ergebnis allerdings weitaus höher gestalten müssen. Immer wieder versuchten Horiha & Co. das Anspiel an den Kreis, was oftmals auch gelang.
Allerdings gingen die Gäste ungewohnt fahrlässig mit ihren Chancen um. Insgesamt 14-mal scheiterte die Offensive am starken Medhi Harbaoui, der phasenweise seinen Kasten völlig zunagelte. Denn seine Mannschaft hatte bereits fünf Ballverluste zu dem Zeitpunkt und das Ergebnis hätte für die Spanier weitaus schlimmer aussehen können.
Denn offensiv fanden die Gastgeber überhaupt keinen Spielfluss, was auch die Zuschauer in der Halle ratlos dreinblicken ließ. Weil Motor defensiv agil agierte, das Timing beim Rausrücken passte und gut über das Feld verschob. Trotzdem machten die Ukrainer schlichtweg zu wenig aus der guten Grundlage ihrer Defensivarbeit.
Sinnbildlich für ein plötzlich völlig anderes Spiel im zweiten Spielabschnitt kassierte Motors Topscorer Ihor Turchenko innerhalb von sechs Minuten seine beiden ausstehenden Zeitstrafen und fehlte seiner Mannschaft ab der 37. Minute gänzlich. Passend dazu glich Irun den 9:12-Pausenrückstand zeitgleich zum 14:14 aus.
Nur wenige Sekunden später gingen die Basken mit 15:14 in Führung – ihrer ersten Führung seit dem 2:1 in der dritten Minute. Bei Motor lief absolut nichts mehr zusammen und so stand es nur kurze Zeit später 18:15. Wenn auch der Abstand im Ergebnis nicht groß wirkte, so hatte man nicht den Eindruck, dass Motor nach dem Leistungstief noch einmal zurückkommen wird.
Nach den anfänglichen Problemen machte Irun das nun mit dem Selbstbewusstsein aus der starken Phase heraus und hielt den Abstand konstant bei vier oder fünf Toren. Am Ende waren die 22 Tore von HC Motor ungewöhnlich wenig. Nur einmal warf das Team von Gintaras Savukynas in dieser Saison weniger Tore. Das Fehlen von Turchenko machte sich offensiv deutlich bemerkbar.
Und so gingen die Ukrainer aus dem dritten europäischen Spiel mit der dritten Niederlage heraus. Es gibt allerdings bereits schnell die Chance auf Wiedergutmachung: Erst trifft man am Freitag auf den TuS N-Lübbecke in der Liga, ehe es am kommenden Dienstag europäisch im CASTELLO gegen die Nordmazedonier von Eurofarm Pelister geht.
Die Statistik:
CD Bidasoa Irun – HC Motor Zaporizhzhia 26:22 (9:12)
Irun: Harbaoui, Skrzyniarz – Cavero (4), Ugarte (1), Ugarteburu (1), Furundarena, Aguinagalde (2), Mugica Santiago, Mitic (5), Saizar (5), Tesoriere, Da Silva, Nieto Marcos, Garcia Rivera (1), Nieto Marcos (4), Rodriguez (3); Trainer: Jacobo Cuetra
Motor: Chudinov, Komok – Kubatko (3), Blyzniuk (1), Denysov (1), Osadchyi, Turchenko (2), Molina, Kravchenko (1), Tomashevskyi, Horovyi, Horiha (5), O. Kasai (1), Andjelic (3), Truchanovicius, Tiutiunnyk (5); Trainer: Gintaras Savukynas.
SR: Andorka/Hucker (Ungarn) – Z: – 1484. – Zeitstrafen 8:10 in Minuten – Siebenmeter: 1/1:2/3.
More Stories
Phase der Entwicklung*Motor ohne Schlüsselspieler auf Erfolgssuche
„Uns fehlte die entscheidende Erfahrung“*Motor-Coach Savukynas im Interview
Verdiente Niederlage in Ludwigshafen für Motor*Donnerstag bereits das Osterspiel