Hochgeschwindigkeitshandball endet in Motor-Niederlage

Überragender Turchenko reicht nicht zu Zählbarem

Was war das für ein Tempo am Freitagabend. Im Duell der 2. Handball-Bundesliga zwischen dem VfL Eintracht Hagen und dem HC Motor Zaporizhzhia brauchten die Zuschauer schnelle Augen und eine gute Nackenmuskulatur. Wie so oft liefen die Ukrainer einem frühen Rückstand hinterher. Trotz mehrfacher Aufholjagd stand am Ende ein 34:31 (18:17) auf der Anzeigetafel in Hagen.

Das war über weite Strecken ein Auftritt des HC Motor, der trotz der Niederlage Auftrieb geben sollte. Vom Anpfiff weg legten beide Kontrahenten ein irres Tempo vor. Kaum landete der Ball mal auf der einen Seite im Netz, rappelte es wenige Sekunden später schon auf der anderen Seite. So stand nach acht Minuten 7:4 für die Gastgeber.

Turchenko überragt alle

Mittlerweile wäre es mal interessant, wie die Ukrainer agieren, wenn sie selbst längere Zeit die Führung innehaben. Aber auch am Freitagabend kam es dazu nicht. Die Spitze erreichte dennoch ein Spieler des HC Motor nach dem Spiel. Nämlich Rückraumschütze Ihor Turchenko, der sich zumindest für 46 Stunden an die Spitze der Torschützenliste mit 86 Toren setzte.

Denn Turchenko war einmal mehr der überragende Mann seiner Farben und war maßgeblich daran beteiligt, seine Mannschaft in der 26. Minute zum 15:15-Ausgleich zu bringen. Wann immer die Chance sich bot, selbst in Führung zu gehen, verwarf die Savukynas-Sieben oder leistete sich einen technischen Fehler.

Was zwischenzeitlich gut wirkte, schienen Turchenko & Co. immer wieder mal zu vergessen: Phasenweise kamen die Hagener zu völlig freien Würfen aus dem Rückraum und hatten so einfaches Spiel. Auch deshalb zog der VfL nach der Pause von 18:17 auf 26:22 wieder davon. Tim Stefan im gelben Dress der Gastgeber warf all seine sieben Tagestreffer nahezu ohne Bedrängnis.

Und trotzdem gaben sich die Gäste abermals nicht auf. Mit Jonas Truchanovicius kommt ein international erfahrener und 2,03 Meter großer Spieler nach langer Verletzung langsam zurück. Seine Größenvorteile nutzte er, um wieder den Anschluss zum 26:27 herzustellen. Ein Ausgleich oder gar eine Führung gelang seiner Mannschaft trotz der großen Moral nicht.

Heimspiel nächsten Freitag im CASTELLO

Insgesamt bleibt es weiterhin dabei, dass es für die Ukrainer an der Defensive und den technischen Fehlern zu arbeiten gilt, damit sich dann auch mal der Aufwand im eigenen Angriff auszahlt. Die nächste Chance dazu hat die Mannschaft von Trainer Gintaras Savukynas kommenden Freitag im Heimspiel, wenn um 19:30 Uhr der TuS N-Lübbecke im Düsseldorfer CASTELLO gastiert.

Der Eintritt ist – wie bei allen Ligaheimspielen des HC Motor – frei. Kommen Sie gerne vorbei und erleben Sie die stärkste 2. Liga der Welt, wenn Zaporizhzhia einen Aufstiegskandidaten in die Bundesliga empfängt.

Die Statistik:

VfL Eintracht Hagen – HC Motor Zaporizhzhia 34:31 (18:17)

Hagen: Mahnke, Paske – Pröhl (2), Schmidt (5/1), Renninger (1), Voss-Fels (4), Funke, Gaubatz (4), Stefan (7), Toromanovic, Dragunski (1), Jukic (3), Richter (1), Busch (6/2); Trainer: Stefan Neff

Motor: Chudinov, Komok – Kubatko, Blyzniuk (3), Denysov (4), Osadchyi, Turchenko (9), Molina, Kravchenko (4), Tomashevskyi (1), Horovyi, Horiha (1), O. Kasai (3/1), Andjelic (3), Truchanovicius (1), Tiutiunnyk (2); Trainer: Gintaras Savukynas.

SR: Janz/Sug (Köln) – Z: – 807 – Zeitstrafen 2:6 in Minuten – Siebenmeter: 3/4:1/1.

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