Knappe drei Wochen ist das letzte Heimspiel in der 2. Handball-Bundesliga für den HC Motor Zaporizhzhia her. Am Freitagabend um 19:30 Uhr ist es im CASTELLO endlich wieder so weit. Dann empfangen die Ukrainer die HSG Konstanz. Die Gäste vom Bodensee sehen das Aufeinandertreffen als ein ganz besonderes – insbesondere neben dem Platz.
Es war eine herbe Niederlage, die der HC Motor Zaporizhzhia am vergangenen Spieltag hinnehmen musste. Das 25:37 in Bietigheim brauchte einiges an Aufarbeitung, die aber als abgeschlossen gilt: „Das Team hat sich erholt davon und ist bereit für ein heißes Duell am Freitagabend“, sprudelt die Vorfreude aus Trainer Gintaras Savukynas heraus.
Im CASTELLO ist das Selbstvertrauen der Ukrainer aus einfachen Gründen gleich ein anderes: Seine bisherigen beiden Siege fuhr Motor in heimischer Halle ein. So soll es nach der Vorstellung der Gastgeber auch am Freitag sein. Allerdings kommt mit der HSG Konstanz eine Mannschaft im Aufwind, nachdem der Aufsteiger zu Beginn Probleme in der Liga hatte.
Aus den letzten vier Ligapartien gelangen dem Team vom Bodensee ein Unentschieden gegen Dresden und zwei Siege gegen Lübeck und Hüttenberg. Erst Essen stoppte am vergangenen Spieltag die kleine Serie des Aufsteigers. Dennoch setzte sich die HSG damit genau einen Punkt und einen Platz vor den HC Motor Zaporizhzhia.
Konstanz-Trainer Jörg Lützelberger will aber nicht nur sportlich für Aufsehen sorgen: „„Wir wollen Zaporizhzhia helfen, Aufmerksamkeit zu generieren“, so der HSG-Coach auf der vereinseigenen Homepage. „Wir hoffen sehr, dass sie bald wieder in ihrer Heimat spielen und beim Aufbau helfen können.“
Sportlich geht es für sein Team um „Lernzeit“, wie der Taktikexperte betont. Lernzeit hat der Verein derweil auch zahlreichen ukrainischen Flüchtlingen gegeben. Im Rahmen eines Projektes der Konstanzer Fachhochschule leiteten Übungsleiter der HSG zahlreiche Trainingseinheiten für Geflüchtete. Unter dem Gedanken des Miteinanders sieht der Klub, der die ukrainischen Nationalfarben im Logo trägt, auch das Aufeinandertreffen in der Liga.
So sehr das Duell im Zeichen der Solidarität steht – am Ende geht es auch um 60 Minuten Handball und eine sportliche Entscheidung. „Wir freuen uns auf die Begegnung und wir werden heiß sein“, betont Savukynas, „deshalb möchte ich unsere Fans einladen, uns lautstark anzufeuern und mit uns die Zeit und den Handball zu genießen.“
Wer live dabei sein möchte im CASTELLO, der kann das bei freiem Eintritt am Freitagabend tun. Ansonsten bietet Sportdeutschland.TV hier einen Stream der Partie an.
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