Bei HC Motor zieht sich ein Problem durch die bisherige Saison: Die fehlende Ruhe im eigenen Spiel in engen Spielsituationen. So brachten sich die Ukrainer auch selbst um ihren ersten Auswärtssieg und verloren mit 32:29 (18:12) am 8. Spieltag der 2. Handball-Bundesliga beim Dessau-Roßlauer HV. Bereits am Dienstag geht es europäisch in Düsseldorf gegen Skanderborg Aarhus weiter.
Vom Anpfiff weg gaben die Gastgeber den Ton an. Nachdem Motors Ihor Turchenko per Siebenmeter am Dessauer Schlussmann Philip Ambrosius scheiterte, ging Dessau dank seines Rechtsaußen bereits mit 5:2 in Führung. Erst dann kamen die Gäste so richtig in der Anhalt-Arena in Dessau an. Vor 965 Zuschauern glich Motor nach 12 Minuten durch ein sehenswertes Eins-gegen-Eins-Duell zum 6:6 aus.
Aus dieser eigentlich guten Position heraus brachten sich die Ukrainer durch Zeitstrafen und einmal mehr etlichen technischen Fehlern selbst ins Hintertreffen. Ein 4:0-Lauf der Gastgeber stellte das Ergebnis auf der Anzeigetafel auf 14:8 und die Hypothek für Motor war wieder da. Defensiv fand das Team von Gintaras Savukynas keine Lösung gegen die klar ausgespielten Angriffe des Gegners.
Starke zweite Halbzeit
Die Korrektur nahm der Cheftrainer dann offenbar in der Halbzeitpause vor, denn es wirkte wie eine andere Mannschaft, die da aus der Kabine kam. Aus einem 18:12 zur Halbzeit machten Turchenko & Co. innerhalb von neun Minuten ein 21:20 und waren wieder voll im Spiel. Diese Moral bewies das Team diese Saison schon häufiger, bekommt seine Leistung aber nicht über 60 Minuten abgerufen.
Dmytro Horiha musste in der 47. Minute seine dritte Zeitstrafe einstecken und ging dann mit der Roten Karte vom Feld. Davon ließen sich seine Kollegen allerdings nicht verunsichern und blieben auf Augenhöhe mit den Dessauern. Würde Motor das wirklich am Ende über die Ziellinie bringen, dann hätten sich die Gäste für ihren großen Aufwand selbst belohnt. Es kam jedoch anders.
Sechs Minuten ohne eigenen Treffer kurz vor dem Ende und deren drei im gleichen Zeitraum auf Dessauer Seite entschieden das Spiel. Gleich mehrfach parierten in der Phase die Torhüter, der Ball landete im Aus oder es wurde ein Stürmerfoul gepfiffen. Beide Mannschaften wollten, aber standen sich zeitweise selbst im Weg.
Turchenko, der mit neun Toren einmal mehr der beste Torschütze des Spiels war, verkürzte drei Minuten vor dem Ende nochmal auf 29:28, aber es fehlten mit zunehmender Spielzeit dann auch die Kräfte, um die Partie doch entscheidend zu drehen. Lediglich beim 0:1 und 1:2 hatte der ukrainische Meister die Führung inne.
Dienstag in Düsseldorf gegen Aarhus
Bereits am Dienstag geht es für den HC Motor Zaporizhzhia weiter: Dann kommt der dänische Klub Skanderborg Aarhus nach Düsseldorf und gibt seine Visitenkarte in der European League ab. Nach der Niederlage am ersten Spieltag gegen Berlin will Savukynas mit seinem Team den ersten Sieg auf europäischer Ebene. Anpfiff ist um 18:45 Uhr und Tickets können hier erworben werden.
Die Statistik:
Dessau-Roßlauer HV – HC Motor Zaporizhzhia 32:29 (18:12)
Dessau: Patzwaldt, Ambrosius – Löser (6). Hrstka (6/5), Haake (1), Gempp (5), Sohmann (3/1), Baumgart, Misovych (2), Schmidt, Haeske, Gliese, Bones (1), Emanuel (6), Leu; Trainer: Uwe Jungandreas
Motor: Chudinov, Komok – Kubatko, Blyzniuk (2), Shcherbina, Denysov (7), Osadchyi, Turchenko (9/1), Molina, Kravchenko (3), Tomashevskyi, Onufriienko, Horiha (3), O. Kasai, Andjelic (1), Tiutiunnyk (4); Trainer: Gintaras Savukynas.
SR: Müller/Müller (Neubrandenburg/Potsdam) – Z: – 965. – Zeitstrafen: 8:14 in Minuten – Siebenmeter: 6/7:1/2.
Besondere Ereignisse: Rote Karte/47. Dmytro Horiha (HC Motor Zaporizhzhia)
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